Münster: Senat gesprengt und Rektorat besetzt

17.05.06

Mehrere hundert Studierende der Uni Münster haben heute an der Senatssitzung teilgenommen. Die über etwa 3 Stunden andauernde Sitzung wurde schließlich, als ein Änderungsantrag der Studierenden in Teilen nicht angenommen wurde, doch noch überrannt und vom Senatsvorsitzenden abgebrochen. Rektor und zukünftige Rektorin haben angekündigt, den TOP vorerst nicht wieder auf die Tagesordnung zu nehmen.

Es bleibt beim NEIN gegen Studiengebühren an der Uni Münster. Derweil wurde das Rektorat besetzt und das Münsteraner Schloss schmücken nun zahlreiche Transparente. Die Polizei ist derzeit nicht anwesend und es sieht auch nicht danach aus, als ob diese noch erscheint.

Homepage des Vereins Uebergebuehr e.V.

Aus Protest gegen die Einführung von Studiengebühren haben Studenten der Uni Münster am Mittwoch (17.01.07) eine Sitzung des Senats der Hochschule gestürmt. Das Gremium wollte die Einführung von Studiengebühren beschließen – doch dazu kam es nicht.

Rund 1.100 Studenten hatten am Mittwochnachmittag auf dem Platz vor dem Universitäts-Hauptgebäude gegen die Einführung von Studiengebühren demonstriert. Der AStA der mit 40.000 Studenten zweitgrößten Universität Nordrhein-Westfalens forderte, zunächst eine Strukturreform einzuleiten und erst im Falle eines Nichterfolgs auf das Mittel der Studiengebühren zurückzugreifen.

Danach stürmten nach Polizeiangaben 150 bis 200 Studenten ins Gebäude: Sie überrannten einen von etwa zehn Sicherheitskräften gebildeten Sperrriegel und verschafften sich so Zutritt zu dem Sitzungssaal. Bei der Senatssitzung sollte eigentlich die Einführung von Studiengebühren beschlossen werden. Die Sitzung wurde mit Verspätung trotz Tumulten eröffnet und musste unmittelbar danach wegen Beschlussunfähigkeit wieder abgebrochen werden. Rektorin Ursula Nelles verließ unter den Buh-Rufen der Studenten den Saal. Die Studenten kündigten an, auch die nächste Senatssitzung mit Protesten begleiten zu wollen. Bisher ist Münster die letzte der Universitäten in Nordrhein-Westfalen, wo ein solcher Beschluss noch aussteht.

Bereits im Frühjahr hatten Studenten der Universität Münster aus Protest eine Senatssitzung platzen lassen und das Rektorat für 13 Tage besetzt gehalten. Die meisten Studenten in NRW müssen 500 Euro pro Semester zahlen. Dies ist der Höchstrahmen, den das Land gesetzt hatte. Bereits an vielen anderen Hochschulen hatte es zum Teil wütende Proteste von Studenten gegeben. An einigen Universitäten mussten die Beschlüsse auswärts gefällt werden, um den Protesten zu entkommen.

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