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Vortrag | Die Vertreibung aus dem Serail

BucheinbandDi, 13. Januar 2009, 19 h s.t., Uni Bielefeld, UHG, Hörsaal 2

Europa und die Heteronormalisierung der islamischen Welt

Islamische Staaten geraten durch die Verfolgung Homosexueller immer wieder in den Blickpunkt der westlichen Medien, die solche Vorfälle gern als Zeichen kultureller Rückständigkeit interpretieren. Einige Bundesländer schlugen deshalb vor, Muslime im Einbürgerungsverfahren nach ihrer Einstellung zu Homosexuellen zu befragen. Zeigen sich deklassierte Halbstarke aus Migrantenfamilien aggressiv gegenüber Schwulen, werden reflexhaft religiöse Motive unterstellt.

Dabei beschworen Homosexuelle die Kultur des “Orient” noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts als ein tolerantes Gegenbeispiel zu den Jahrhunderten religiöser und säkularer Verfolgung in Europa. Die klassische arabische Liebeslyrik z.B. ist voll von gleichgeschlechtlichen Motiven, die man in der Literatur des “aufgeklärten” Abendlands vergeblich sucht. Man mag kaum glauben, dass sich die Lebensweise in islamischen Gesellschaften in einer so kurzen Zeitspanne auf so einschneidende Weise geändert haben soll. Doch gerade diejenigen, die mit dem Finger auf die Homophobie der islamischen Welt zeigen, gehen jeder Erklärung dieses Wandels aus dem Weg.

Anhand zahlreicher historischer und aktueller Quellen belegt Georg Klauda, dass die Schwulenverfolgung in Ländern wie Iran und Ägypten weniger das Relikt einer vormodernen Vergangenheit ist. Vielmehr handelt es sich um das Resultat einer gewaltsamen Angleichung an die Denkformen ihrer ehemaligen Kolonialherren, die Homosexuelle im Prozess der Modernisierung erstmals identifiziert, benannt und zum Objekt staatlichen Handelns gemacht haben. Homophobie ist eine Erfindung des christlichen Westens, die im Zuge der Globalisierung in die entlegensten Winkel dieser Welt exportiert wird.

Georg Klauda, geb. 1974 in der Nähe von Bamberg, studierte Soziologie, Neuere Geschichte und Linguistik in Erlangen und Berlin. In den 90er Jahren engagierte er sich als Schwulenreferent im AStA der Freien Universität und beteiligte sich an der Gründung der Zeitschrift “Gigi”. Heute publiziert der Diplomsoziologe in Zeitschriften wie “Phase 2”, “Arranca”, “Inamo” und “MRZine” über Themen wie Homophobie, Rassismus und Islamophobie.

Sodom 10.000 – “…denn heute Nacht ward Euch eine Tunte geboren!”

Ihr sucht für den 19. Dezember eine alternative Party? Wo es egal ist, ob Ihr schwul, hetero, lesbisch, queer, trans, alt,… seid? Dann, meine Lieben, haben wir hier das richtige für Euch:

Plan_B??? Wo ist das denn?

– Hier, Schätzchen: Friedrichstraße 65 in Bielefeld!

Also, Ihr Süßen! Kommt zahlreich und bringt Freunde mit! Ab 21 Uhr geht’s los und um Mitternacht gibt’s wieder ‘ne Shownummer! ;o)

Lange Nacht der 80er

Samstag, 15. November, 20 h, Bielefeld, Filmhaus

Buchpräsentation des Männerschwarm-Verlages, Hamburg

Dietmar Kreutzer

Chronik der Schwulen
Die achtziger Jahre
Muskeln, Aids und Arbeitskreise

Der Autor stellt das Buch vor.

Verlagsgrafik


im Anschluss: ein bis zwei Überraschungskultfilme der 80er

(Die Filme stehen noch nicht fest und wir sind offen für Anregungen)

Ort: Filmhaus Bielefeld (altes Lichtwerk-Kino), August-Bebel-Str. 94, 33602 Bielefeld
StadtBahn-Linie 3, August-Schroeder-Str.

Einladung zum Referatetreffen WS 08/09

Das Institut für hysterische Tuntenforschung Miederfeld lädt die Referenten der Schwulenreferate der Universitäten der Tuntenrepublik zu einer grandiosen Exkursion zum Externstöckel im Tuntenburger Wald ein. Dort wollen wir gemeinsam die Wintertuntenwende feiern und die neueste Fummelmode der Saison präsentieren!

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Trauer um Gerd Brinker

Am Mittwoch den 10. September 2008 ist Gerd Brinker in Berlin an den Folgen von AIDS verstorben.
Gerd hat die AIDS-Hilfe Bielefeld mit aufgebaut. Er war in den turbulenten Anfangszeiten des Vereins
ehrenamtlich aktiv und von 1987 bis 1989 als erste hauptamtliche Verwaltungskraft im Verein beschäftigt. Auch nach seinem Umzug nach Berlin im Jahr 1989 blieb er der Bielefelder AIDS-Hilfe freundschaftlich verbunden und Vereinsmitglied. Viele Jahre hat er die Gäste des AIDS-Hilfe Festes und der Herzenslust-Partys mit seinem Musik-Mix verwöhnt. Noch im August hat er 2 CDs mit Musik für den Wagen der AIDS-Hilfe auf der Bielefelder CSD-Parade aufgenommen.

Wir trauern um einen guten Freund.

Gerds Trauerfeier findet am Donnerstag, den 9. Oktober um 11.00 h im Haus der Begegnung in Charlottenburg, Fürstenbrunner Weg 10-12 (S Westend) statt. Abends findet in der Boston Lounge des SchwuZ, Mehringdamm 61 (U Mehringdamm), eine Party statt, wie Gerd es sich gewünscht hat.

Am Freitag, den 10. Oktober wird seine Urne um 14.00 h auf dem Matthäusfriedhof (Schöneberg) (S Großgörschenstr., U Yorckstr.) beigesetzt.

CSD–Nachbereitungstreffen, 25. 08.2008

TeilnehmerInnen: Friederike (FraZe), Michael (Café Farbenfroh) Thomas (Völklinger Kreis), Nina, Olga und Anna (Queers and Guitar), Peter (AIDS-Hilfe)

1. Michael stellt das Café Farbenfroh – ein neues Angebot für junge Lesben und Schwule im Jugendzentrum Kamp vor. Das Café wird montags stattfinden und aller Voraussicht nach im September eröffnen.

2. Bilanz des CSD 2008

Was war schlecht?

  • Der verspätete Start der Parade aufgrund des Fußballspiels führte zu einigen Schwierigkeiten. So verzögerte sich der Start des Straßenfestes und des Kulturprogramms um eine Stunde. Das wiederum setzte die Talkshow mit den PolitikerInnen unter Zeitdruck und sorgte für Unfrieden bei den Bands sowie den Fans von Steffi List.
  • Die Betreuung der Bands mit Getränken und Essen war unzureichend.
  • Es gab eine Reihe von organisatorischen Schwierigkeiten, die vorher nicht bedacht wurden. So fehlte auf Platz vor der Altstädter Nikolaikirche ein Mikro oder ein Megafon, um eine Ansage an die ParadeteilnehmerInnen zu machen. / Der Einzug der Parade / der Wagen auf dem Siegfriedplatz verlief chaotisch. / Weil die Lesbenitas die Bühne brauchten, konnten die Bands nicht aufbauen. / Es fehlten ausreichend Mülleimer / Es gab zu wenig Toiletten, bzw. die Toiletten im Kiosk waren vielen unbekannt. Nächstes Mal sollen die Toiletten des „Kochs“ mit einbezogen werden.
  • Bei der Werbung gab es Kommunikationsprobleme mit Sebastian, so dass die Plakate und Handzettel erst recht spät fertig wurden und verteilt werden konnten. Auf den Plakaten fehlte das viSdP.
  • Die kommerzielle Szene fehlte bis auf das Underground, das den Bierstand betrieb, gänzlich.
  • Die Beantragung der Genehmigungen verlief chaotisch. Das lag zum einen an der Neuorganisation in den zuständigen Ämtern, zum anderen aber auch daran, dass, nachdem es Schwierigkeiten gab, zu viele aus dem Netzwerk versuchten, die Probleme zu lösen.
  • Die unterschiedliche Eintrittspreise auf den beiden CSD-Partys sind problematisch und die Finanzierung des CSD nur über die Party im Forum ebenfalls. Zukünftig soll der gleiche Preis genommen werden und beide Partys an der Finanzierung des CSD beteiligt werden.
  • Es gab zu wenig Essensstände und der Parlando-Essensstand war vielen zu teuer.

Was war gut?

  • Die Parade war gut besucht (800 – 1000 TeilnehmerInnen): Die Wagen waren interessant und abwechslungsreich gestaltet und politische Botschaften präsent.
  • Das Straßenfest war ebenfalls sehr gut besucht (insgesamt rund 2000 – 3000 BesucherInnen). Die Infostände stießen auf Interesse. Es gab 3 neue Stände. Das Kulturprogramm wurde insgesamt positiv aufgenommen, insbesondere Steffi List.
  • Die Berichterstattung in der Presse (NW, WB, Dirket und Exit) war hervorragend. Radio Bielefeld berichtete ebenfalls gut und ausführlich – nur der WDR ignorierte den CSD.
  • Der Shuttle zwischen den Partys funktionierte gut und stieß auf positive Resonanz.
  • Beide Partys waren gut besucht und die Gäste bester Stimmung.
  • Die Zusammenarbeit in der Vorbereitungsgruppe funktionierte gut. Dank an alle AktivistInnen an dieser Stelle.
  • Die Moderation Straßenfests und der Auftritt von Herzenslust als Geschas begeisterten.
  • Stimmung und Resonanz der meisten BesucherInnen der Parade, des Straßenfests und der Partys war so gut wie nie – aber KritikerInnen gibt es natürlich immer.
  • Der CSD hat sich über die Forums-Party finanziell getragen. Es sind noch nicht alle Rechnungen eingegangen. Wahrscheinlich wird es einen Überschuss in Höhe von 2000,- bis 2500,- € geben.
  • Die Idee, feiern und Politik miteinander zu verknüpfen, wurde gut in die Tat umgesetzt.

Sowohl als auch?

  • Talkshow und Quiz mit den PolitikerInnen verlief etwas zäh – was aber vor allem an den Politikerinnen lag. Talkshow und Quiz sollten beim nächsten Mal gestrafft werden. Es gab aber auch viele positive Stimmen zur Talkshow. Die Fans von Steffi List haben genervt.
  • Beim nächsten CSD müssen sich mehr Gruppen / Einzelpersonen an den Diensten auf der Forumparty und der Ostbahnhofparty beteiligen.

3. Perspektiven

Das Netzwerk lesbischer und schwuler Gruppen in Bielefeld e.V. wird den Überschuss des CSD einerseits nutzen, um eine Selbstdarstellungsbroschüre und Briefpapier zu finanzieren und andererseits Projekte und Veranstaltungen schwul-lesbischer Gruppen zu fördern. Anträge können gestellt werden.
Die schwul-lesbischen Gruppen, die bislang noch nicht Mitglied im Netzwerk sind, werden gebeten, zu prüfen, ob sie nicht eintreten wollen.
Das erste Vorbereitungstreffen für den CSD 2009 findet am 8. Dez. um 20.00 h in der AIDS-Hilfe statt.

Peter Struck

Theater-Event | Shakespeare: Was ihr wollt

DO, 28. Aug., 22.30 h, 3sat

Übertragung der Premiere von Michael Thalheimers Inszenierung der Komödie “Was ihr wollt” von William Shakespeare aus dem großen Zelt vor dem Deutschen Theater Berlin. Mit Alexander Khuon, Stefan Konarske, Ingo Hülsmann, Matthias Bundschuh, Michael Benthin, Bernd Stempel, Mirco Kreibich, Peter Pagel, Niklas Kohrt und Michael Schweighöfer als Narr.

KhuonKohrtKreibich
PagelSchweighöferStempel

“Es beginnt mit einem Schiffsunglück. Ein Mädchen wird an die Küste Illyriens gespült, ihren Zwillingsbruder hat sie in den Fluten verloren. Um unerkannt zu bleiben, verwandelt sich das Mädchen in einen Knaben: aus Viola wird Cesario. Und damit beginnt das Chaos in Shakespeares berühmtestem Verkleidungsspiel. Der Herzog liebt Olivia, Olivia liebt Cesario und Cesario verliebt sich in den Herzog. Die Figuren sind krank vor Liebe und stecken sich gegenseitig an. Sie machen Jagd aufeinander und kriegen sich nicht zu fassen. Illyrien ist bei Shakespeare ein Ort der Transformation, der Verunsicherung und Verblendung.

Zweideutigkeit wird zum Prinzip der Liebe. Wer doppelt sieht, sieht richtig. In einer Welt, die auf dem Kopf steht, kann nur ein Narr, der alles verdreht, die Wahrheit erkennen. Die Liebe ist wahnsinnig, maßlos und führt Shakespeares Inselbewohner an den Abgrund ihrer Identität. Michael Thalheimer widmet sich nach »Hamlet« (Thalia Theater Hamburg) einem zweiten Stück von Shakespeare.” (DT)

Dass, wie zu Shakespeares Zeiten, alle Rollen von Männern dargestellt werden, also auch Männern, die Frauen spielen, die sich als Männer verkleiden und so fort, trägt zur Vieldeutigkeit und dem Spiel mit den Geschlechtern bei.

Filmtip(p) | XXY

XXYAlex lebt mit den Eltern in Uruguay. So wie der Name “Alex” das Geschlecht einer Person nicht genauer bezeichnet, so lassen Alex’ Eltern das biologische Geschlecht ihres Kindes offen: Alex ist intersexuell, ist Mann und Frau zugleich. Manchmal spricht Alex’ Vater deshalb von seiner Tochter, manchmal von seinem Sohn. Fünfzehn Jahre lang haben Alex’ Eltern sich der geschlechtlichen “Normalisierung” in Form eines operativen Eingriffs widersetzt. Doch in zunehmendem Maße bedrückt Alex’ Mutter die geschlechtliche Ambivalenz ihres Kindes und die gesellschaftliche Isolation, die daraus folgt. Bei einem befreundeten argentinischen Chirurgen, den sie mit Frau und Sohn in ihr Haus einlädt, sucht sie Rat. Während Alex’ Mutter den Wunsch hegt, Alex zu einer Frau umoperieren zu lassen, sammeln Alex und Alvaro, der Sohn des Chirurgen, ihre ersten erotischen Erfahrungen miteinander. “Pubertät, das ist die Zeit der Geheimnisse und Ängste. Schwer für Mädchen auf der Schwelle zur Frau, kompliziert für Jungen, die Männer werden. Wie aber bewältigt jemand diese Zeit, der beides ist: Junge und Mädchen? Der preisgekrönte argentinische Film zeichnet das Porträt der 15-jährigen Alex (eine Entdeckung: Inés Efron), die mit ihren Eltern ans Meer zieht, wo Alex kein Gesprächsstoff ist und sie die Entscheidung – OP: ja oder nein? Frau oder Mann? – in Ruhe fällen kann. Was aber, wenn Alex einfach zu ihrer Intersexualität steht? Zärtlich, magisch und bildstark” (Cinema). “Die Regisseurin hat ein außerordentliches Gespür für emotionale Zwischentöne, die Ambivalenzen von Zurückweisung und Begehren. Sie taucht die Szenerie an der uruguayischen Küste in ein seltsam blasses, dabei irisierendes Licht, kühl und klar wie Alex’ linkische Schönheit – als reichten die gewohnten Sommerbilder und Lichtstimmungen für ihre Geschichte nicht aus. “XXY” holte in Cannes im vergangenen Jahr den Kritikerpreis” (Dorothee Hermann).

R: Lucía Puenzo.

D: Ricardo Darín, Inés Efron, Martín Piroyansky u.a. Argent./Frankr./Spanien 2007, 91 Min., ab 12.

Im Lichtwerk, Ravensberger Park,  noch 20. bis 23.07., jeweils 18 h

Gender Bender Fuck Party

Fri, 18.07.2008 um 23:00 Uhr

– wir queeren das AJZ in Bielefeld auf! Heute können Geschlechterrollen getrost zu hause bleiben, denn ohne Genderzwänge sind Parties einfach besser!Der Abend startet um 20:30 mit ein bisschen Genderbending: ALLE sind herzlich eingeladen sich beim Drag Workshop hübsch zu machen! Unter fachkundiger Anleitung.Wers verpasst: Die Fummelkiste und die Umkleidekabine bleiben den ganzen abend offen! Ab 22:oo spielen die Bands GOLDEN DELICIOUS (indie-pop) und BILLY RUBIN auf. Die Party startet nach dem Konzert mit einem SURPRISE und danach beweisen Ladyshake DJane KATHARINA [riotgrrrl/electroclash] (ab o1:oo) und das SONIC SUBVERSION TEAM [house/techno] (ab o3:oo), dass queere Parties sowohl mit, als auch ohne guitars gehen! HOMOPHOBES, RACISTS & SEXISTS FUCK OFF!!!

AJZ Bielefeld, Heeper Str. 132

Bus, Nachtbus: Carl-Severing-Schulen, Ostbahnhof